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Biographie

Grundlegendes


Mai 1979

Anfang.

1979 - Heute

kontinuierliches Älterwerden.



SozioBiographie


1999 - 2006

Magisterstudium der Soziologie und der Politikwissenschaft an der Universität Freiburg.

Schwerpunkte: Kunst- und Kultursoziologie, Stadtsoziologie, Streitsoziologie, Medientheorie, Intellektuellengruppen, Avantgarde, Populärkultur, partizipative Demokratie.

2005 - 2006

Herausgabe einer privaten Festschrift.

2006 - 2009

Promotionsstipendium im DFG Graduiertenkolleg 1288 an der Universität Freiburg.

2006 - 2007

Forschungsaufenthalte in Amsterdam, Den Haag, Paris und Silkeborg.

Mai 2010

Promotion zum Dr. phil. mit einer kultursoziologischen Dissertation zur Situationistischen Internationale.

Seit Juni 2010

Zusammenarbeit mit dem Institut für Theoriekultur Freiburg.

2010 - 2012

Arbeiten und Texte zu visuellen Strategie von Künstlerzeitschriften, zur künstlerischen Appropriation, zur Alltagskultur und zur Geographie des urbanen Raums.

März 2011

Veröffentlichung der Dissertation unter dem Titel "situationistische internationale. eintritt, austritt, ausschluss. zur dialektik interpersoneller beziehungen und theorieproduktion einer ästhetisch-politischen avantgarde (1957-1972)", Bielefeld: transcript.



PhotoBiographie


Juni 1998

Abitursgeschenk ist eine Canon AE-1 mit 50mm 1:1,4 S.S.C. Objektiv.

1998 - 2005

Annäherungen an das Medium Photographie.

2005

Eine Sehhilfe kreuzt meinen Weg, macht mich neugierig, fordert mich heraus und bringt den Stein ins Rollen.

2006 - 2009

Intensive unsystematische Auseinandersetzung mit der analogen Photographie. Die AE-1 bekommt nach und nach große und kleine analoge Geschwister. Es entsteht ein kleines Bildarchiv der alltäglichen Dinge.

2009

3qm werden zur S/W-Dunkelkammer.

Seit 2009

Entwicklung eines stadtsoziologisch-situationistischen Zugriffs auf Photographie. Nutzbarmachung des Mediums Photographie als methodischer Kern einer visuellen Soziologie mit den Themenschwerpunkten Stadt/Schrift/Kunst.

Juni 2009

Es schleicht sich eine digitale Kamera in den Equipment-Schrank. Meist bleibt sie dort.

Februar 2010

Zusammen mit Dagmar Danko entsteht das soziologische Photographieprojekt "Analogiesch(l)üsse - Theorie im Blick"

Juni 2010

Fertigstellung des 2006 begonnenen Projekts "Public Chairs - Sich Platz nehmen"

Juli 2010

Shared Sounds Festival Berlin

2010

Serie "Fensterbretter - Städtische Zwischenräume"

Januar 2011

Beginn des Photoblogs "Stadt-Schriften"

2011

Konzertphotographie "Tim Beam and the Dead Flowers"

Oktober 2011

Bei einem Aufenthalt in Lyon entsteht das photosoziologische Projekt "La Poésie des Murs"

Juni 2012

Zusammen mit Dagmar Danko entsteht das soziologische Photographieprojekt "Label Art."

August 2012

Für das Sonderheft "Kunstsoziologie" der Sociologia Internationalis entsteht die Photoserie "Produktion - Distribution - Rezeption"

April 2013

Auftakt zum stadtsoziologischen Photographieprojekt "Space Invaders" (gemeinsam mit Dagmar Danko)

August 2013

Es entsteht die ouphopotische Photoserie  "888-Zwischenhalte"

2013



2014-2016

Unstrukturierte, ungeplante, unsystematische, einjährige Bildersammlung unter dem Titel "Eisenbahnromantik"


In Istrien (Kroatien) entsteht eine Serie von Schwarz-Weiss-Panoramaphotographien zum Thema Bushaltestellen. Diese wird zur Installation "Zwischen-Räume" verdichtet und im November 2016 auf dem Kirchzartener Fotosalon ausgestellt.

Dauerprojekt

Wort/Bild/Ton



JournaBiographie


Nov. 2007 - Feb. 2011

Freier Mitarbeiter beim Online-Verlag Freiburg GmbH (www.fudder.de)

Mai 2011 - April 2013

Crossmedia-Volontär bei Reiff Medien (Mittelbadische Presse)

Mai 2013 - Februar 2016

Redakteur am Crossmedia-Desk bei Reiff Medien

Seit März 2016

Social Media Koordinator in der Pressestelle der Universität Freiburg




BiblioBiographie


Sept. 2008

"‘Don’t be nice - it’s the kiss of death.’ Streitlust und Streitkultur der Avantgarden", in: Gebhard, Gunther/Oliver Geisler/Steffen Schröter (Hrsg.): StreitKulturen, Bielefeld: transcript, S. 97-124.

März 2011

situationistische internationale. eintritt, austritt, ausschluss. zur dialektik interpersoneller beziehungen und theorieproduktion einer ästhetisch-politischen avantgarde (1957-1972), Bielefeld: transcript.

Juli 2011

"Unsere Taten, das waren unsere Texte." Guy Debord, die Situationistische Internationale und die theoretische Praxis des Détournements, in: Gilbert, Annette (Hrsg.): Wiederaufgelegt. Zur Appropriation von Texten und Büchern in Büchern, Bielefeld: transcript, S. 31-48.

August 2012

"Produktion - Distribution - Rezeption" in: Sociologia Internationalis, Vol. 50, No. 1-2, Berlin: Dunker&Humblodt, S. 23–33.

Soziologie

Meine Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen innerhalb der Soziologie lassen sich zunächst dem Feld der Kunst- und Kultursoziologie zuschreiben.


Einen besonderen Fokus habe ich dabei auf die Erforschung der verschiedenen Ausprägungen und der Entwicklung des Phänomens der Künstler- oder Intellektuellengruppen im 20. Jahrhundert gelegt. Sei es bei Arbeiten zu Dada oder dem Surrealismus, den frühen englischen Punks oder auch zur Situationistischen Internationale - stets ging es dabei darum, das spannungsreiche Wechselverhältnis, den Wettlauf zwischen Avantgarde und Gesellschaft aber auch denjenigen zwischen den verschiedenen Gruppen der Avantgarde verständlich zu machen und die jeweilige gesellschaftliche Bedeutung herauszuarbeiten.


Die ausgeprägte Diskussionsfreude - um nicht zu sagen Streitlust - dieser gesellschaftlichen Sphäre hat mich in der Folge zu einer genaueren Auseinandersetzung mit dem sozialen Kommunikationsmodell des Streits geführt bzw. zu der Feststellung, dass eine Soziologie des Streits anders als die Konfliktsoziologie noch in den Kinderschuhen zu stecken scheint und weiter auszuarbeiten sein wird. Einen umfassenden Schritt in Richtung einer zumindest impliziten Soziologie des Streits habe ich in meiner Dissertation unternommen, die das Wechselspiel zwischen Freundschaft, Streit, Gruppenprozessen, gemeinsamer Theorieproduktion und Praxis in der Situationistischen Internationale in den Mittelpunkt gestellt hat und die im Frühjahr 2011 erscheinen wird.


Eine weitere Frage, auf die mich das weite Themenfeld der Avantgarde geführt hat, ist die der jeweils zur Verbreitung der eigenen Position zum Einsatz kommenden Medien. Hier rückt mein kultursoziologischer Zugriff in die Nähe medientheoretischer Forschungen; zum Beispiel bei filmsoziologisch argumentierenden Überlegungen zum Verhältnis von Avantgardefilm und Musikvideo oder auch bei komparativen Untersuchungen der PR-Strategie der Sex Pistols und dem Vorgehen der Dadaisten oder der Situationisten.


Gegenwärtig interessiere ich mich - neben einigen Nacharbeiten zum Themenfeld der Künstlergruppen und ihrer visuellen Strategien sowie zur Frage der Appropriation  in Kunst und Literatur - vor allem für das Forschungsfeld der Stadt. Dies ist zum einen sehr anschlußfähig an meine bisherigen Arbeiten - war und ist doch Avantgarde fast grundsätzlich ein explizit urbanes Phänomen und hat verschiedenste Fragen des urbanen Lebens auch stets thematisiert - und eröffnet zugleich sehr viel und sehr spannendes Neuland. Im Kern geht es mir um die Stadt als Ort von Gegensätzlichem, an dem Alltägliches auf Außergewöhnliches trifft, Entscheidungen "von oben" auf Initiativen "von unten"; um die Stadt als Menschenmagnet, die so mittlerweile zum Ort des Alltagslebens der Mehrheit der Menschheit geworden ist.


Dabei geht es mir vor allem darum - nicht zuletzt vor dem Hintergrund meiner eigenen photographischen Arbeit - einen visuellen Zugriff auf den Themenkomplex Stadt-Raum zu entwickeln, der die üblichen theoretischen und empirischen soziologischen Zugriffe ergänzt um eine Art Archäologie der Gegenwart, eine Sozio-(Photo)-Ethnografie des städtischen Raums, die zum Ziel hat, die Funktionsmuster, die Probleme, die Veränderungen, die Kommunikationsstrukturen innerhalb des städtischen Geflechts zu entdecken und sichtbar zu machen und so einen Blick auf die Stadt der Zukunft entwickeln zu können. Eine visuelle Soziologie, der man ein Wort von Jules Verne voranstellen könnte:


"Schau mit beiden Augen, schau."

Die Situationistische Internationale hat eine der einflussreichsten Kritiken der Kultur der 1960er Jahre ausgearbeitet, in der das Scheitern der historischen Avantgarden als zentraler Bestandteil in die eigene Theorieproduktion eingeht. Die zentralen Theoreme der Gesellschaft des Spektakels, der dérive, des détournement und der récupération sind nicht nur der Versuch, diese Gesellschaft zu subvertieren, sondern werden selbstreflexiv auf die eigene Gruppenstruktur, deren Organisation sowie die Aktivität der Mitglieder appliziert.


In Erweiterung bisheriger Ansätze zur Gruppensoziologie (Simmel, von Wiese) sowie zur Soziologie interpersoneller Beziehungen (Kracauer) stellt der Band die Relevanz von intellektuellen Freundschaftsdyaden und Gruppenbindungen – sowohl für die Gruppenbewegungen als auch für die Theorieproduktion – anhand der Eintritte, Austritte und Ausschlüsse der Mitglieder dar. Das dabei verwendete umfangreiche empirische Material wird hier zum ersten Mal zugänglich gemacht.


Geschichtenerzähler - Journalistische Leseproben

Wenn ich nicht fotografiere, schreibe ich. Von 2011 bis 2016 beruflich zunächst als Volontär dann als Crossmedia-Redakteur bei der Mittelbadischen Presse in Offenburg. Seitdem wieder privat. Hier finden Sie ein paar Leseproben.



Reportage: Ausgetrunken


Reportage: Hinter der Schranke beginnt der Urlaub


Die Uni Freiburg unterwegs zur Normalität


Metallica live in Basel


Bad Religion live in Straßburg



Photographie

Play Mobil!:

Toy Liberation Movement

Seltames Licht:

Gisbert zu Knyphausen

Lichtpausen:

Unsortiertes 2006 - 2010

La Poésie des Murs:

Wortwände in Lyon

Dead Flowers:

Rock'n'Roll siegt immer

Eleganza & Wines:

Botanica

Hotel Durchzug:

In Beton gegossene Zeit

Zwischen-Räume:

Im Hier und Weg

Sexo y Religion:

Ska-P

888:

Zwischenhalte

Alltägliches:

Eisenbahnromantik

Analogiesch(l)üsse:

Theorie im Blick (Dadamao)

Label Art: Kunst im öffentlichen Raum (Dadamao)

Die gerne gestellte Frage "Was photographieren Sie denn so?" finde ich mindestens so schlimm wie die Frage "Was für Musik hören Sie denn so?" Ich würde darauf immer gerne mit einer Gegenfrage antworten: "Haben Sie Zeit? Viel Zeit?" Oder: "Wissen Sie, was für ein Geräusch eine Canon F-1 beim Auslösen macht? - Deshalb."


Photos mache ich seit 1989, meine bis heute liebste Kamera besitze ich seit 1998, mit dem Photographieren jedoch habe ich erst 2005 so richtig begonnen. Und beginne jeden Tag neu damit. Mit jedem Bild. Nur die Anknüpfungspunkte, die Referenzen, das photographische Gedächtnis ist inzwischen etwas vielfältiger geworden. Und die Neugierde größer.


Dérive


Ich laufe gerne. Am liebsten in Städten. Mit einer Kamera lernt man nicht nur Schauen, sondern auch, in den entscheidenden Momenten stehen zu bleiben und zu reflektieren, was man sieht. Und man lernt laufen, weil man sich von der Idee, einen Augen-Blick zu fixieren bewußt oder unbewußt von der Psychogeographie der Umgebung leiten läßt.


Situationen


In der Photographie als Still-Stellung von Momenten ist also der kurze Moment der Auslösung von permanenter Bewegung umgeben. Und dieses Zusammenspiel von Bewegung und Innehalten wiederholt sich dann nochmal innerhalb der Kamera - zumindest solange sich in ihr noch ein Film befindet. Man ist sehr eng mit seiner Kamera verbunden, sie ist weit mehr als ein Werkzeug.


Alltagsleben


Mich reizt das Besondere im Alltäglichen und das Alltägliche im Besonderen, das Innergewöhnliche; ich will die Schönheit des zunächst Abweisenden oder gar Hässlichen entdecken oder die an Langeweile grenzende Glattheit des offenbar Schönen zeigen; ich möchte mit Sprache und mit Bildern spielen und Schrift-Bilder konstruieren; ich möchte auf die Bedeutung der Perspektive aufmerksam machen - in allen Sinnen dieses Wortes.


Zeit-Bilder


Ich versuche, nicht nur Dinge im Bild festzuhalten, sondern auch die an Ihnen sichtbar werdende Zeit; ich liebe es, durch das Spiel mit Blende und Belichtungszeit zwischen Überblick und Detailverliebtheit zu wechseln und so Blick-Punkte und Situationen zu konstruieren; ich möchte meinen eigenen Blick und den des Betrachters schärfen und ich hoffe, dass meine Leidenschaft für das permanente alltägliche Schauen auch in meinen Bildern zu sehen ist.


Entschleunigung


Einige Informationen noch für den Homo Faber: Auch wenn aufgrund tiefsitzender familiärer Frankophilie das Motto eigentlich Dig-Italien lauten müßte, geht es in den meisten Fällen hier nicht um Pro-Shot Fine-Pix von Mark II, sondern um Analogiesch(l)üsse; nicht um Logik, sondern um Analog-ik.


Es geht nicht um Pixelmillionen, sondern um 864, 2700, 3600 oder 5400 Quadratmillimeter; um kleine Schlüsse aus Schüssen, beides aus der Hand oder Hüfte, machmal mit Hand und Fuß, manchmal mit einer Intuition oder dérive zu nennenden Programmatik. Als Sehhilfen dienen meist eine Canon AE-1 oder eine Canon F-1. Wenn mehr Zeit ist auch eine Hasselblad Xpan, eine Rollei SL66, eine Mamiya C330 sowie eine Fuji GW690.